Markus Furrer
Nachdem Remis gegen Maierhöfen ging es für den SVK zum 19. Nach Seibranz. Nach der 8:0 Klatsche in Heimenkirch war Kressbronn klarer Favorit, trotz großer Personalnot. Mit Maurizio Tortorelli, Tobias Eckmann und Felix Würstle fehlten SVK-Coach Mico Susak drei Flügelspieler sowie die beiden Rechtsverteidiger Chris Eberhardt und Jaron Jakob. Gegen die zuletzt sieglosen Gastgeber waren drei Punkte trotzdem fest eingeplant.
Aufstellung:
Fabian Brugger, Simon Kees, Iven Kopfsguter, Gerrit Pichler, Reinhard Bergmann (68. Fabian Großmann), Leon Costa (68. Berthold Lang), Liam Gierer, Tim Gottemeier (65. Samuel Lüneburger), Jannik Lang, Elias Wiesener, Marcus Schmid (61. Alexander Giehrl)
Bei ungemütlichem Wetter erwischten die Gäste einen schlechten Start. Bereits in der ersten Minute muss Fabian Brugger erstmals eingreifen, bewahrt seine Mannschaft vor einem frühen Rückstand. Die Anfangsviertelstunde gehört den Gastgebern, kleinere Unaufmerksamkeiten im Kressbronner Abwehrverbund können sie jedoch nicht nutzen. Ein Offensivspektakel ist es keinesfalls, wenn es Torszenen gibt, dann für die Heimmannschaft. In Minute 23 muss Seibranz eigentlich in Führung gehen, aber Fabian Brugger hält mit einem überragenden Reflex das Unentschieden. Nach etwas mehr als einer halben Stunde kommt auch Kressbronn vermehrt Richtung Tor, ein strammer Schuss von Elias Wiesener in Folge eines Konters wird von Peter Schramm entschärft. Zum Ende der ersten Halbzeit nimmt die Partie Fahrt auf. Erst köpft Leon Costa aus kurzer Distanz Schramm an (53.), dann hämmert Louis Hierlemann den Ball aus der zweiten Reihe an den Querbalken (37.), Brugger wäre da wohl machtlos gewesen. Sechs Minuten später taucht Hierlemann wieder vor Brugger auf, schiebt den Ball jedoch neben das Tor, ebenso Marcus Schmid auf der Gegenseite (45+2). Ohne Tore geht es in die Pause. Nach dem Seitenwechsel schiebt Kressbronn an, in der 50. Minute landet der Ball bei Liam Gierer ungefähr 18 Meter vor dem Tor und der macht dann alles richtig. Der Mittelfeldstratege nimmt das Leder mit links direkt und prügelt es regelrecht in die Maschen. Der Ball schlägt unhaltbar für Schramm rechts oben ein, ein Traumtor wie es im Buche steht. Nur eine Minute später gelingt den Gästen beinahe der Doppelschlag. Nach schönem Doppelpass hat Wiesener rechts im Strafraum freie Schussbahn, jagt die Kugel aber an den linken Pfosten. Seibranz braucht ein paar Minuten, um das Tor zu verdauen, findet aber schnell wieder ins Spiel. Nach und nach übernehmen die Hausherren die Kontrolle und setzen offensive Akzente. Nach einem Fehlpass im Aufbauspiel landet ein cleverer Lupfer nur knapp neben dem SVK-Tor (56.), dann rauscht ein Abschluss der Gastgeber am Außennetz (70.). Seibranz ist in der Schlussphase am Drücker und verkauft sich viel besser als es die tabellarische Situation vermuten lassen würde, Kressbronn versucht es mit Kontern. In Minute 88 durchbricht Elias Wiesener einmal erfolgreich die Abwehrkette und hat dann alle Optionen. Frei vor Torwart Schramm legt er rüber für den mitgelaufenen Alexander Giehrl, doch in aller letzter Sekunde rauscht noch ein Verteidiger dazwischen. In der letzten Minute der regulären Spielzeit kontert dann Seibranz, auf Höhe der Mittellinie zieht Gierer alle Register und entschärft den Konter mit einem groben Foul. Ohne Chance auf den Ball trifft er seinen Gegner von hinten und sieht zurecht die rote Karte. Seibranz kann die Überzahl allerdings nicht nutzen, der SVK rettet in einem umkämpften Spiel die knappe Führung über die Zeit. Trotz guter Leistung steht Seibranz am Ende des Tages mit leeren Händen da, durch die vierte Niederlage in Folge bleibt man auf dem vorletzten Tabellenplatz. Der SVK hingegen feiert den neunten Saisonsieg und steht auf einem guten Platz drei. Ein Platz unter den ersten zehn ist der Truppe vom Bodensee so gut wie sicher. Seibranz trifft am 20.11. um 14:30 auf den VFL Brochenzell, zeitgleich empfängt Kressbronn den SV Mochenwangen.